Alle sieben Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) in Nordsachsen werden ab 2025 mit mobilen Ultraschallgeräten für die präklinische Sonographie ausgerüstet. Das ist das Ergebnis der rund einjährigen Testphase mit zunächst drei Geräten. Die Investitionssumme in Höhe von 35.000 Euro kann der Landkreis über die Krankenkassen als Kostenträger refinanzieren.

„Mit vergleichsweise geringem Aufwand lässt sich durch die mobilen Ultraschallgeräte eine erhebliche Verbesserung bei der Patientenversorgung erreichen“, sagt der für den Rettungsdienst im Landkreis zuständige 2. Beigeordnete Jens Kabisch. „Möglicherweise lebensbedrohliche Befunde können schneller erkannt, das geeignete Zielkrankenhaus besser ausgewählt und die Abläufe in der Notaufnahme beschleunigt werden.“

Nordsachsens Ärztliche Leiterin Rettungsdienst, Dr. Claudia Pott, kann dafür zahlreiche Beispiele aus der Praxis nennen. So sei bei einem Notarzteinsatz unter dem Stichwort „Atemnot“ mit Hilfe des mobilen Ultraschalls festgestellt worden, dass sich Flüssigkeit im Brustkorb des Patienten angesammelt hatte. Er wurde umgehend in eine Klinik mit Intensivmedizin und Thoraxchirurgie gefahren. „Ohne die präklinische Sonografie wäre der Patient zuerst in ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung gebracht worden. Die weitere Verlegung nach der dortigen Diagnostik hätte einen erheblichen Zeitverzug sowie unnötige Folgekosten bedeutet. Auch die rettungsdienstlichen Ressourcen vor Ort waren dadurch nicht zusätzlich gebunden“, so Dr. Pott.