Mit Hilfe eines Spezialkrans hat die Dachdeckerfirma Hobeck aus Belgern jetzt die Kanzel des Feuerwachturms bei Puschwitz in der Dahlener Heide abgenommen. Es war der letzte Aufbau dieser Art und damit das letzte Überbleibsel der analogen Waldbrandüberwachung im Landkreis Nordsachsen. In 35 Metern Höhe hielten Waldarbeiter viele Jahre lang Ausschau nach verdächtigen Rauchentwicklungen, um im Brandfall die Feuerwehr zu alarmieren. Die Kanzel gab ihnen dabei Schutz vor der Witterung.

Inzwischen haben hochauflösende Kameras an fünf Standorten im Landkreis diese wichtige Aufgabe übernommen. Ein Diensthabender überwacht alle Live-Bilder des sogenannten Fire-Watch-Systems am Computer gleichzeitig. Auf dem Puschwitzer Turm ist zwar keine Kamera installiert, er fungiert jedoch als Teil einer Richtfunkstrecke zur Integrierten Rettungsleitstelle (IRLS) in Hoyerswerda. Dort fließen die Kameradaten aus ganz Sachsen in einem Großrechner zusammen und werden anschließend an die regionalen Standorte ausgespielt.

Auch um dieses System nicht zu gefährden, hat die Untere Forstbehörde des Landkreises Nordsachsen die Demontage der vor 30 Jahren errichteten Kanzel bei Puschwitz veranlasst. Durch den Rückbau ist die Windlast geringer und der Turm steht stabiler.

Mit einem Spezialkran wurde die Kanzel aus 35 Metern Höhe heruntergeholt. Foto: Hobeck