Besucher von Schloss Hartenfels können sich auch weiterhin an hochkarätigen Exponaten aus den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) erfreuen. Nordsachsens Landrat Kai Emanuel und Dr. Marius Winzeler, Direktor des Grünen Gewölbes und der Rüstkammer, haben die seit 2012 bestehende Zusammenarbeit, in die auch die Stadt Torgau eingebunden ist, bis 2027 verlängert. Schloss Hartenfels befindet sich als einziges ehemals kurfürstliches Schloss Sachsens nicht im Besitz des Freistaates, sondern gehört dem Landkreis und ist Hauptsitz des Landratsamtes Nordsachsen.

Hauptbestandteil der Kooperation ist die Ausstellung „Torgau. Residenz der Renaissance und Reformation“. Sie versetzt den Besucher in die Zeit der kurfürstlichen Herrschaft auf Schloss Hartenfels von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648). Sämtliche Ausstellungsstücke stammen aus dem Bestand der SKD, viele von ihnen haben einen direkten Torgau-Bezug.

Dass regelmäßig Exponate erneuert werden, ist ebenfalls Bestandteil der Vereinbarung.  Zuletzt war ein regelrechter Wildwechsel zu beobachten: Der geschnitzte Hirschkopf mit aufgesetzten Stangen eines 18-Enders von 1609 verließ die Ausstellung, es folgte der geschnitzte Hirschkopf mit Geweih und Kartusche, der auf die Zeit des 16./17. Jahrhunderts datiert ist. Die Zusammenarbeit manifestierte sich in den zurückliegenden Jahren auch immer wieder in Sonderschauen. Auf diese Weise fand der „Mars von Giambologna“ nach Torgau, und anlässlich der Sächsischen Landesgartenschau 2022 wurde die Exposition „Der Kurfürst als Gärtner“ in den Räumen des Albrechtsbaus gezeigt.

„Die Ausstellungen der SKD sind zu einem wichtigen Bestandteil unseres touristischen Portfolios geworden und helfen Schloss Hartenfels, die Aufmerksamkeit zu generieren, die ihm als ehemaligem Hauptsitz der wettinischen Fürsten, späterem wichtigen Nebensitz der Albertiner und Austragungsort zahlreicher Landtage in der Frühen Neuzeit zusteht“, freut sich die Leiterin des Ausstellungsbereichs, Lydia Klöppel, über die Kontinuität der Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Kunstsammlungen.

Exponat-Wechsel in der Dauerausstellung „Torgau. Residenz der Renaissance und Reformation“: Andreas Frauendorf (l.), Leiter der Restaurierung der Rüstkammer, und sein Mitarbeiter Thomas Lantzsch bringen einen geschnitzten Hirschkopf zur Transportkiste, während im Hintergrund Robert Pelzl, Restaurator in der Rüstkammer, das Nachfolge-Ausstellungsstück befestigt.
Foto: LRA/Stöber