Der Landkreis Nordsachsen sieht vorerst davon ab, auf dem Gelände des früheren Munitionsdepots im Mockrehnaer Ortsteil Strelln eine temporäre Notunterkunft für 100 Asylsuchende einzurichten. Bürgermeister und Ortschaftsräte der Gemeinde wurden darüber heute Abend (19.06.) von Landrat Kai Emanuel informiert.

„Der Bund als Eigentümer hatte uns das Areal zunächst bis Mitte nächsten Jahres zur Verfügung gestellt. Eine sofortige Nutzung ist jedoch nicht möglich, da die Ertüchtigung der Liegenschaft aufwändiger ist, als ursprünglich angenommen“, so der Landrat. Die vorhandenen Gebäude müssten zunächst saniert werden, die zusätzlich geplanten Wohncontainer würden lediglich Platz für rund 64 Personen bieten und wären aufgrund der baulichen Voraussetzungen erst Anfang 2024 nutzbar. „Das flexible Reagieren auf Kapazitätsengpässe bei der Unterbringung von Flüchtlingen ist somit kurzfristig nicht gegeben.“

Die Landkreisverwaltung hält daran fest, möglichst keine Turnhallen belegen oder Zeltstädte errichten zu wollen. Die Liegenschaft am Standort Strelln will der Bund zusammen mit dem Landkreis so herrichten, dass bei künftigem Bedarf eine temporäre Möglichkeit zur Unterbringung von Schutzsuchenden zur Verfügung steht.

Die vorübergehende Notunterkunft aus Wohncontainern für rund 100 Flüchtlinge am Eilenburger Schanzberg soll spätestens ab 1. Oktober 2023 nutzbar sein.