Der gebietsübergreifende Nordraum von Leipzig repräsentiert einen der bedeutendsten und dynamischsten Wirtschaftsstandorte in der Metropolregion Mitteldeutschland. Aktuell sind etwa 35.000 Menschen in diesem Gebiet beschäftigt, bei optimaler Entwicklung ist eine Verdoppelung auf bis zu 70.000 Arbeitsplätze möglich. Dabei wird es darauf ankommen, die gewerbliche und verkehrliche Entwicklung so zu gestalten, dass bestehende Rahmenbedingungen, wirtschaftliche Interessen, die Gestaltung der künftigen Mobilität und der Klimaschutz miteinander in Einklang gebracht werden – eine Herausforderung, die gleichzeitig eine Chance zur nachhaltigen Entwicklung bietet.

Die betroffenen Kommunen haben sich dieser Herausforderung gestellt und die Gelegenheit genutzt, in enger Kooperation mit anderen Akteuren wie Verkehrsunternehmen, Verbänden und Verbünden ein entsprechendes Projekt voranzutreiben. Die Besonderheit besteht dabei in der engen, frühzeitigen und gebietsüberschreitenden Zusammenarbeit mit dem Ziel, die wesentlichen Maßnahmen abzuleiten, die in den kommenden Jahren im Leipziger Nordraum umgesetzt werden müssen, sowie die dafür erforderlichen Strukturen zu schaffen.

Ausgehend von den bestehenden und potenziellen Gewerbeflächen wurden gemeinsam die folgenden „Top 14-Maßnahmen“ für den Leipziger Nordraum definiert:

  • Mobilität der Zukunft in Leipzig-Wahren
  • S-Bahnhof GVZ-Nord/ Radefeld
  • Mobilitätshub Leipzig-Messe
  • Radschnellweg Halle – Leipzig
  • Verbesserung des Busangebots
  • Ausbau Radefelder Allee inklusive Knotenpunkt Radefelder Allee/B 6
  • Verkehrsstation Schkeuditz-Ost
  • ÖPNV - Beschleunigung/Bevorrechtigung an Lichtsignalanlagen
  • Ausbau regionaler ÖPNV/SPNV-Verknüpfungspunkte
  • Ausbau B 2 (Ortsumfahrung Hohenossig/Ausbau südlich Ortsumfahrung Hohenossig)
  • Neutrassierung/Ausbau Altscherbitzer Straße
  • Ausbau Stämmerweg mit Knotenausbau Kölner Straße/S 1
  • „Gleisanschluss“/Verbesserung ÖPNV-Anbindung IVG Wiedemar
  • „Gleisanschluss“/Verbesserung ÖPNV-Anbindung CTC Delitzsch.

Die „Top 14-Maßnahmen“ umfassen alle Verkehrsträger gleichermaßen und beinhalten kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen sowie eine Kombination aus konkreten Einzelmaßnahmen und Maßnahmepaketen. Die Auswahl erfolgte gemeinsam durch alle beteiligten Akteure anhand vorab festgelegter Bewertungskriterien. Dabei stand die Leistungsfähigkeit der Erschließung im Vordergrund.  

Um die aktive Umsetzung der „TOP 14-Maßnahmen“ zu bekräftigen und verbindlicher zu gestalten, wurde am 24. Januar 2024 ein „Letter of Intent für den Weg zu einer nachhaltigeren Gewerbegebiets- und verkehrlichen Entwicklung im Leipziger Nordraum“ (kurz: LOI Leipziger Nordraum) durch den Freistaat Sachsen, den Landkreis Nordsachsen, die Städte Leipzig, Schkeuditz, Delitzsch und Taucha sowie die Gemeinden Krostitz, Rackwitz und Wiedemar unterzeichnet. 

Die unterschriebene Absichtserklärung in Form des LOI und das darin festgehaltene Bekenntnis zur Umsetzung der „TOP 14-Maßnahmen“ legen einen wichtigen Grundstein für die zeitliche Abstimmung der Gewerbegebietsentwicklung und verkehrlichen Entwicklung zugunsten des Umweltverbundes sowie des Wirtschaftsverkehrs. Der LOI trägt ebenfalls dazu bei, die erfolgreiche Stadt-Umland-Beziehung weiter zu stärken und die vertrauensvolle, gebietsüberschreitende Zusammenarbeit auch in Zukunft fortzuführen.